Systemebenen


Für technische Systeme gilt:

Das Auflösen von Anlagen führt zu Maschinen bzw. zu Geräten.
Das Auflösen von Maschinen bzw. Geräten führt zu Einrichtungen.
Das Auflösen von Einrichtungen führt zu Gliedern.
Das Auflösen von Gliedern führt zu Elementen bzw. Bauelementen.

Mit anderen Worten:

Anlagen setzen sich aus Maschinen bzw. Geräten zusammen.
Maschinen bzw. Geräte setzen sich aus Einrichtungen zusammen.
Einrichtungen setzen sich aus Gliedern zusammen.
Glieder setzen sich aus Elementen bzw. Bauelementen zusammen.

Das Auflösen von Gliedern entbindet die Elemente bzw. Bauelemente nicht von ihren Funktionen.

Damit gibt es fünf grundsätzliche System- bzw. Betrachtungsebenen.

Es sind dies die Ebenen:

1. Anlagenebene
2. Maschinen- bzw. Geräteebene
3. Einrichtungsebene
4. Gliederebene
5. Elementarebene (auch Elementen- bzw. Bauelementenebene)


Im Normblatt DIN 40 150 wird die 4. Ebene als Gruppenebene bezeichnet. Besser ist es, diese Ebene als Gliederebene zu bezeichnen, weil sich Gruppen aus Gliedern zusammensetzen. Die kleinste Einheit gibt der Ebene den Namen. Eine zusätzliche Ebene ist nicht erforderlich, weil Gruppen und Glieder von der gleichen Art sind.

Die Ebenen 3 und 4 entfallen bei rein mechanischen Maschinen, die keine Daten verarbeiten. Dazu gehören z.B. mechanische und elektromechanische Schreibmaschinen. Diese Maschinen bestehen aus Funktionselementen, die nur der Elementarebene zugeordnet werden können.
Mechanische Registrierkassen, Mechanische Kalkulatoren (Tischrechner) und der Rechner "Zuse Z1" verarbeiten Eingabedaten, weshalb diesen Maschinen die Ebenen 2 und 3 zuzuordnen sind.

In der Auflistung von Zeichen zur "Kennzeichnung von Betriebsmitteln der Elektrotechnik" werden Einrichtungen und Glieder zu "Baugruppen" zusammengefasst.




Anlagen, Maschinen, Einrichtungen, Glieder und Elemente gibt es in "komplexen" und "weniger komplexen" Formen, d.h.:

Komplexe Anlagen setzen sich aus weniger komplexen Anlagen zusammen.
Komplexe Maschinen setzen sich aus weniger komplexen Maschinen zusammen.
Komplexe Einrichtungen setzen sich aus weniger komplexen Einrichtungen zusammen.
Komplexe Glieder setzen sich aus weniger komplexen Gliedern zusammen.
Komplexe Elemente setzen sich aus weniger komplexen Elementen zusammen.

Unterebenen gibt es immer dann, wenn sich komplexe Systeme in Untersysteme der gleichen Art zerlegen lassen.

Besteht z.B. eine Anlage aus Teilanlagen und diese wiederum aus Teilanlagen, dann gibt es entsprechend eine Unteranlagen- und eine Unterunteranlagenebene.
Diese Aussage gilt im übertragenen Sinn auch für Maschinen, Einrichtungen, Glieder und Elemente.


"Komplexe Anlage"............................ am Beispiel:........ "GAN"
"Komlexe Maschine bzw. Geräte".... am Beispiel:........ "Notebook"
"Komlexe Einrichtung"..................... am Beispiel:........ "Hauptplatine"
"Komplexes Glied"............................. am Beispiel:........ "RS-Master-Slave-Kippglied"
"Komplexes Bauelement".................. am Beispiel:........ "Relais"






Ergänzungen zum Thema "Ebenen"


4 statt 5 Einheiten
Die Norm DIN 40 150 geht nicht direkt von Ebenen, sondern von Einheiten aus.
Auf der Seite 4 des Normblattes wird unter "Erläuterungen" darauf hingewiesen, dass weitere Unterteilungen der Betrachtungseinheiten ohne weiteres möglich sind !
Die "Maschineneinheit bzw. Maschinenebene" ist nicht angeführt.


Systemebenen
Die in diesem Aufsatz angeführten 5 Betrachtungsebenen können auch als Systemebenen betrachtet und bezeichnet werden, weil sich hier, im Gegensatz zur Norm
DIN 40 150, komplexe Systeme aus Untersystemen zusammensetzen.


Zur Nummerierung der Ebenen
Die Nummerierung der Ebenen von 1 bis 5 erfolgt hier vom Ganzen hin zum Detail. Diese Art der Nummerierung bevorzugen Anwender.
Die entgegengesetzte Variante - vom Detail hin zum Ganzen - bevorzugen Entwickler technischer Einheiten.
Hier ist die Version der Anwender gewählt worden, weil es mehr Anwender als Entwickler gibt und weil Entwickler, wenn sie nicht ihrer beruflichen Tätigkeit nachgehen, ebenfalls Anwender sind.
Das Normblatt DIN 40 150 führt die Behandlung der Ebenen in Lesart untereinander vom Detail hin zum Ganzen ohne Nummerierung an, bemerkt allerdings, dass die Elementarebene die unterste Betrachtungsebene bildet.

Beide Varianten sind meiner Meinung nach gleichwertig. Es gibt kein „Besser und Schlechter“.